Review zu "Never Ending War" (2002)

Powermetal (www.powermetal.de, 27.03.2003)
Das besondere an ANDABATA aus dem schönen Saarland ist die Tatsache, dass die Band bei ihren Kompositionen – einer Kreuzung aus schleppendem Death und schwerem Doom Metal – gänzlich auf den Einsatz von Gitarren verzichtet: Sämtliche Songs sind auf Lead- und Rhythmus-Bass ausgelegt, exotisch, mir zumindest ist eine solche Besetzung vorher noch nie zu Augen und Ohren gekommen. Diese Gegebenheit schafft, neben wechselnd kellertiefen Growls und fiesem Krächzen, die Grundvoraussetzung für den düsterschweren Sound, dem sich die Truppe verschrieben hat.
Doch trotz dieses mutigen Ausgangssituation mag ich mich nicht so recht mit der gebotenen Musik anfreunden. Der Rhythmus-Bass schraddelt vor sich hin, sein Lead-Gegenstück bringt zuweilen recht nette, aber schnell ins Belanglose abdriftende Melodien an den Tag, und dazu ächzen, stöhnen, keifen und grölen sich vier Jungs die Seele aus dem Leib, die interessanterweise den ‚Gesang’ unter sich aufgeteilt haben, in Bass, Bariton, Contra-Tenor und Tenor, wobei sich diese einzelnen Tonlagen im klassischen Sinne nicht wirklich mit dem Ohr herausfiltern lassen. Da macht sich schnell Langatmigkeit und schließlich Langeweile breit, denn nach spätestens zwei oder drei Kostproben von „Never Ending War“ kennt man das Aufbau-Schema der ANDABATA’schen Mucke in- und auswendig, was ein schnelles Verbannen der Scheibe aus dem Player zur Folge hat.
Trotz gutklingendem Konzepts kann ich ANDABATA für dieses Album leider weder einen Lorbeer- noch einen Fenchelkranz verleihen. Es fehlt schlicht und ergreifend der Zündstoff, der „Never Ending War“ aus dem Heer der Underground-Bands hervorheben und zu etwas Besonderem machen würde – ausgefallene Besetzung hin oder her. So lange die Songs sich derart belanglos und ohne Pfiff dahinschleppen, kann und möchte ich meine Meinung nicht ändern. Wer sich trotzdem zu dieser Band berufen fühlt, der möge sich unter andabata@andabata.de melden, da die Saarländer momentan aufgrund diverser Abgänge nach Drummer/in und Sänger/in suchen. Anspieltipps: The Future (Kathy Schütte)