Review zu "Bloody Screams" (2006)

Metalmasters (www.metalmasters.eu, 24.11.10)
Schlachtfest der fränkischen Heroen !!!

ANDABATA ist die andere Band des ENTERA-Masterminds Carsten Lutter und deren (Wahl-)Heimat ist bekanntlich Nürnberg.

„Bloody Screams“ stellt so eine Art Werkschau der Franken dar, denn das Album enthält auf einer knappen halben Stunde zwölf Weisen des Todes aus den Jahren 1997 bis 2006.

Man braucht schon zwei (oder mehr) Durchläufe, bis sich die ersten Bang-Sequenzen im Stammhirn festsetzen, denn das Material ist durchaus keine leichte Kost.
Was mir bei den sehr eigentümlichen und gewöhnungsbedürftigen schwarzangehauchten Todesblei-Kompositionen dann zuerst positiv auffiel, war der Co-Gesang zwischen eher höherem Geschrei und abgrundtiefem Grunzen – das kommt ziemlich gut und zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Tracks.

Hängengeblieben sind bei mir nach drei Durchläufen der Opener „Bloody Flesh“, das ruppig-aggressive „Thoughts Of Inquisition“, das unmittelbar folgende recht beschaulich akustisch beginnende „Bodyhunter“ und das deutsch eingesungene „Blutsucht“ (toller Refrain !).

Der Sound dieser fränkischen Veröffentlichung ist nicht überragend, aber auch nicht wirklich schlecht – bezeichnen wir ihn einfach mal als ausbaufähig.
Die Drums kommen manchmal ein wenig pappschachtelmäßig rüber, aber ansonsten sind alle Instrumente und die verschiedenen Vocals klar herauszuhören und gut voneinander zu unterscheiden.
Auffallend ist hierbei in jedem Falle die Baßbetontheit des gesamten Materials, was aber auch kein Wunder ist, denn ANDABATA firmieren sowohl mit einem Lead Bass als auch mit einem Rhythm Bass … wobei mir gerade auffällt, daß es überhaupt keine ausgewiesenen Gitarren gibt – nun, dann ist „Bloody Screams“ der beste Beweis, daß man auch nur mit Bässen eine ganze Menge anstellen kann …
Dies, der schon erwähnte Co-Gesang und die sehr komplexen Songaufbauten verleihen „Bloody Screams“ eine sehr hohe Eigenständigkeit – auf Anhieb fällt mir keine Band und kein Album ein, mit welchem dieser Silberling auch nur ansatzweise zu vergleichen wäre.

Fazit: Eine durchaus lohnende Anschaffung für Fans von kultigem Underground-Death-Metal alter Schule; alle anderen: Antesten …
6 Punkte.

„Bloody Screams“ bekommt ihr bei ANDABATA selbst (http://www.andabata.de) bzw. auf den zweimal jährlich stattfindenden Nürnberger „Thrash Attack“-Festen.