Review zu "Bloody Screams" (2006)

Klasma (09/2006, Nr.13, www.klasma.cjb.net)
Das Außergewöhnlichste an ANDABATA ist mit Sicherheit das instrumentale Konzept. Den tiefschwarzen Death Metal der fränkischen Band bekommt man nämlich ohne "normale" Gitarren auf die Ohren gedrückt. Stattdessen werkel(te)n neben Sänger Oliver Körmer und Schlagzeuger Christian Rückert gleich zwei Bassisten (Sabine Landsberg rhythm un Carsten Lutter lead). "Werkelten" deshalb, weil mittlerweile nur noch die beiden Tieftöner vom Album-Team die Fahne hochhalten, verstärkt duch einen neuen Trommler und zwei (!) Schreihälse. Wie auch immer, ANDABATA erzeugen mit ihrer Devise "..and nobody played guitar" auf jeden Fall erstmal Aufmerksamkeit. Und die wirklich düstere Atmosphäre der insgesamt zwölf Songs bekommt auch nochmals einen kräftigen Schub. Zweifellos. Manchmal fehlt den Tracks allerdings der Druck und manchmal auch die Schlüssigkeit, oder besser der Fluß. So wirken manche Breaks und Übergänge etwas hohl. Insgesamt geht mir auch das ständige, derbe Gepolter der Bass-Gitarren bei dem ohnehin schon dumpfen Sound etwas auf die Eier. Persönlich fehlen mir halt die Gitarren. Überzeugend sind ANDABATA aber trozdem bei der Technik. Auch das auf fast alle Mitglieder verteilte Shouting ist brutal, egal ob die Growls oder die Screams im Vordergrund stehen. Die songs sind abwechslungsreich und besonders dann effektiv, wenn die Band das Tempo hoch hält. Ob mir's jetzt gefällt oder nicht - ANDABATA sollten keinesfalls den Fehler begehen, sich einen reinrassigen Gitarristen (für die grün-alternative/feministische Fraktion: GitarristIn) ins Line-up zu quälen. Damit würde die Truppe nur zu einer weiteren jener im Mittelmaß mutieren. So aber haben ANDABATA noch etwas Spezielles, was auch durch Verbesserungen im Sound-Bereich mehr herausgestellt werden kann. Meine Faves auf "Bloody screams" sind das rasante "Vlad Tepes" sowie das mit Thrash aufgespritzte "Wenn Engel fallen". Die CD kann man für 10 Euro beziehen. Vom Cover sollte man sich nicht abschrecken lassen. Besser, ein paar Tracks auf der Homepage checken.