Review zu "Bloody Screams" (2006)

Amboss (www.amboss-mag.de, 09.06.06)
Das ist mal was Neues: Black/Death Metal mit ohne Gitarre! Das ist ja wie Fußball mit ohne Ball oder wie poppen mit ohne Schniedelwutz. Aber die Süddeutschen haben dafür zwei Bässe! Damit habt ihr jetzt nicht gerechnet, wa? Grundsätzlich ist es ja eine spannende Sache, was sich die vier Gladiatoren mit blickdichtem Helm (=ANDABATA, lateinisch) in Ermangelung eines fähigen Gitarristen ausgedacht haben. Aber leider krankt der Output an einem relativ dürftigen Sound und somit werden die Chancen, einen geilen Bass-Sound zu kreieren im Keim erstickt. Die Songs an sich sind o.k., wenn auch keine Hammerteile. Leider habe ich auch nach dem drölfundzwönzigsten Durchlauf keinen richtigen Reißer ausfindig machen können. Der Gesang wird durch drei geteilt und sorgt somit für Abwechslung zwischen Kreischen und Grunzen, was in den Liedern kompetent umgesetzt wird. Für eine Demo-Veröffentlichung ist "Bloody Screams" eigentlich ganz gut gelungen und ich denke, wenn beim nächsten Erguss der Sound stimmt und man einen speziellen Bass-Sound zaubert (siehe Lemmy oder Type O Negative), wird der Wiedererkennungswert ziemlich hoch sein. Apropos "Bloody Screams": solche habe ich stundenlang nach Betrachten des Covers ausgestoßen. Ein Artwork, welches seines Gleichen sucht. Ich hoffe nur, dass der Künstler/die Künstlerin (wahrscheinlich die dreijährige und leicht verstörte Nichte eines Bandmitglieds) auch ein bisschen Kohle von den CD-Verkäufen bekommt, um sich neue Filzmaler kaufen zu können. Auf http://www.andabata.de/ kann man sich einen Teil von "Bloody Flesh" und "Unholy Alliance" reinziehen. (chris)