Interview

Streetcleaner (#13, 03/ 2003)

Der Underground lebt, das merkt man zurzeit wieder immer mehr, so kommen dadurch auch Bands ans Tageslicht, die es schon einige Jahre gibt, aber leider keine große Beachtung fanden. Dazu gehören auch Andabata.

01: Erzählt uns doch mal kurz den Werdegang von Andabata ? Welche Bands und Musikstile haben euch beeinflusst? Was Bedeutet der Bandname Andabata und der Satz „…and nobody played guitar“?
Andabata fing 1997 eigentlich nur als Solo-Projekt von Carsten Lutter (unserem Basser) an. Damals ist auch unsere erste CD "The Door To The Other Side" entstanden. Nach einigen vergeblichen Versuchen von Carsten Musiker für sein Projekt zu finden, legte er das ganze einige Zeit auf Eis.
Erst im Jahr 2000 fanden sich nach und nach Musiker. Die erste komplette Besetzung hatten wir im September 2000 zusammen und die bestand aus: Carsten (Leadbass), Ich (Sabine Landsberg, Rhythmusbass), Dennis Andree (Keiffer), Thorsten Stalter (Grunzer) und KC (drums). Im Januar 2001 hat uns unser Drummer dann aus persönlichen Gründen wieder verlassen. Zum Glück haben wir in Erik Mayer schnell genug Ersatz gefunden. Denn eine Woche später hatten wir unseren ersten Auftritt. Kurz darauf musste Thorsten uns leider aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Erst im September 2001 fanden wir endlich in Christian Müller einen neuen Sänger.
Mit dieser Besetzung (Carsten, Dennis, Christian, Erik und ich) nahmen wir auch unsere zweite CD "Never Ending War" auf, die letztes Jahr im Sommer erschienen ist.
Mittlerweile sind aber sowohl Christian (Gesang) als auch Erik (Drums) wieder ausgestiegen.
Andabata wurde ein Gladiator genannt, der mit verbundenen Augen gekämpft hat. Dass wir gerade diesen Namen haben war Carstens Entscheidung. Immerhin hat er als Bandgründer auch den Namen ausgesucht. Der Satz "..and nobody played guitar" stammt ursprünglich auch von Carsten. Er steht schon im Booklet der ersten Andabata-CD. Er bedeutet, dass bei uns niemand Gitarre spielt, sondern wir mit zwei Bässen arbeiten. Mittlerweile haben wir diesen Satz zu einem Art Leitspruch von uns gemacht. Es klingt einfach gut und es werden auch viele Leute auf Grund dessen neugierig was dahinter steckt.

02: Ihr sucht jetzt einen Sänger/in und einen Drummer/in, aus welchem Grund sind eure beiden Mitglieder ausgestiegen und hattet ihr schon auf irgendeine Weise Erfolg bei der Suche? Was sollen die neuen Mitglieder mitbringen?
Unser Sänger Christian Müller uns im September 2002 verlassen, weil er in Berlin mit seinem Studium angefangen.
Und da wir in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) proben ist das einfach eine zu große Entfernung. An dieser Stelle wollen wir
Christian noch viel Erfolg in Berlin wünschen.
Unser Drummer Erik Mayer musste uns leider aus Zeitgründen verlassen. Er hat Familie und spielt noch in einer weiteren Band.
Das hat alles gleichzeitig eben nicht funktioniert.
Erfolg hatten wir leider bei der Suche bisher nicht. Bei uns ist es sehr schwer Musiker zu finden. Mitbringen sollte der/ die Neue hauptsächlich Engagement und Lust an der Musik. Natürlich sollte er/sie auch Schlagzeug spielen bzw. Singen können. Ganz ohne funktioniert es wohl doch nicht.

03: Euer letztes Album „Never Ending War“ zeigt als Cover ein Schachbrett, passt irgendwie nicht so ganz zu einer Death Metal Band. Erzählt uns doch mal kurz was zu diesem Cover, dem Zusammenhang zur Musik und zu den Texten? Wie schauen euere alten anderen Covers aus und wie könnte euer neues Cover ausschauen?
Unsere letzte CD ist ein Konzeptalbum. Sie erzählt die Geschichte vom ewigen Krieg zwischen Satan und Gott. Die CD beginnt mit einem Lied über eine Prophezeiung. Diese besagt, dass der Kampf immer wieder aufs neue Auflodern wird, weil nie eine Seite ganz besiegt werden kann. In einem anderen Lied geht es dann um die Vorbereitungen zu einer Schlacht. In einem weiteren um den Kampf selbst. Am Ende der Schlacht hat Satan gewonnen. Aber Gott macht sich schon für die nächste Etappe bereit.
Das Schachbrett auf dem Cover steht symbolisch für diesen Kampf.
Unsere erste CD heißt "The Door To The Other Side". Dementsprechend ist auf dem Cover ein Tor zu sehen. Das ganze ist im Gegensatz zu unserer neuen CD schwarz/weiß und in sehr dunklen Farben gehalten.
Wir haben gerade erst mit dem Schreiben von Liedern für die nächste CD angefangen. Und da wir das Cover in Verbindung mit den Liedern bzw. dem Titel der CD auswählen, läßt sich dazu noch nichts sagen.

04: Wo liegen eurer Meinung nach die Unterschiede zwischen „The Door To The Other Side“ und „Never Ending War“, was kann man von euch für das neue Album erwarten?
Ein sehr großer Unterschied zwischen den zwei CDs liegt vor allem darin, dass "The Door .." eine Eigenproduktion von Carsten (unserem Basser) war. Damals gab es Andabata nur als Projekt und Carsten hat die komplette CD selbst eingespielt (Bass, Schlagzeug, Gesang), aufgenommen, abgemischt und produziert. Und da jeder Musiker einen anderen Einfluss und eigene Ideen mit in eine Band bringt, ist die Musik von Andabata vielseitiger geworden.
Ausserdem haben sich unsere aufnahmetechnischen Möglichkeiten verbessert und ich bin der Ansicht, dass man diesen Fortschritt auch deutlich auf der letzten CD hört.

05: Um welche Dinge handeln eure Texte, im Inlay steht was von „Der ewige Krieg“ und „Lasst den Kampf beginnen“, was wollt ihr damit ausdrücken?
Dazu habe ich ja schon einiges bei der Frage nach dem Cover gesagt. Es geht eben um das Klischeehafte Thema des Kampfes zwischen Gott und Teufel. Wir wollen mit den Lieder einfach eine Geschichte erzählen. Damit will ich sagen, dass wir weder irgendwelche satans- oder gewalt-verherrlichenden Lieder schreiben wollten.

06: Sabine Du bist eine der wenigen Frauen die Bass spielen, wie denkst Du über Frauen wie z.B. Jo Bench oder reine Frauen Death Metal Bands wie z.B. Astarte? Darf ich fragen warum Du als einigste in der Band nicht singst?
Ich finde es schade, dass viele Leute immer noch denken, dass es etwas besonderes ist, dass Frauen in Bands spielen. Besonders an "Männerinstrumenten", wie es der Bass anscheinend immer noch ist. Für mich spielt es keine Rolle, ob ein Mann oder eine Frau in einer Band spielt. Für mich zählt nur, ob er/sie sein/ihr Instrument beherrscht oder nicht. Über die Band, die du genannt hast kann ich nichts weiter sagen, da ich sie gar nicht kenne.
Warum ich als einzige bei Andabata nicht singe, hat nichts damit zu tun, dass ich eine Frau bin. Es liegt lediglich daran, dass ich der Ansicht bin, dass ich nicht singen kann. Und bevor ich unsere Zuhörer unnötig quäle, lasse ich es bleiben. Auch wenn der Rest der Band schon lange versucht, mich doch zum Singen zu bekommen.

07: Eure CD „Never Ending War“ klingt zwar musikalisch recht gut, aber am Sound hapert es etwas, wie denkt ihr darüber und ist es nicht besser das nächste Album mit weniger Songs, aber einem besseren Sound einzuspielen? Ich denke durch den Sound verliert ihr an eurer stärke.
Erst mal danke, für das musikalische Lob. Die Sache mit dem Sound ist vielleicht geschmacksache. Wir sind mit dem Sound auf der CD sehr zufrieden. Er kommt unserem "Idealsound" schon sehr nahe, wobei wir natürlich immer versuchen dem noch ein wenig näher zu kommen. Ich denke, was manche an dem Sound stört, sind die Auswirkungen unserer wohl etwas ungewöhnlichen Besetzung. Immerhin verzichten wir (absichtlich) auf Gitarren und spielen stattdessen mit zwei Bässen (Lead- und Rhythmusbass). Wir versuchen auch gar nicht die "fehlende" Gitarre soundmäßig zu ersetzen. Es soll nach zwei Bässen klingen.
Dadurch wird der Sound immer etwas anders sein, als man es gewohnt ist. Gerade jetzt wo es in Mode kommt sogar mit drei Gitarren zu spielen.

Aber was hat die Anzahl der Lieder mit dem Sound zutun? Der Sound wäre auf unserer CD genauso, wenn wir weniger oder mehr Lieder aufgenommen hätten. Wir konnten ohne Zeitdruck aufnehmen und abmischen, da wir die ganze CD selbst produziert haben.

08: Ihr habt gute Kontakte nach Frankreich, wie kamen die zustande und habt ihr durch die Kontakte ein wenig Einblick in die Szene in Frankreich bekommen, wo seht ihr Unterschiede zur deutschen Szene?
Ehrlichgesagt weiß ich nicht, welche guten Kontakte du nach Frankreich meinst.

09: Habt ihr noch etwas für die Leser?
Wir hoffen, dass sich demnächst ein paar Sänger/innen und Drummer/innen bei uns melden, damit wir bald wieder live spielen können.
Dann würde ich noch gerne erwähnen, dass wir auch im Internet unter www.andabata.de vertreten sind. Vielleicht ist ja doch der ein oder andere neugierig geworden...

Wolle